Erkrankung der Nickhaut

Das dritte Augenlid, welches unter den äußeren beiden Augenlidern bei Tieren zu finden ist,
wird von einem fächerförmigen Knorpel in Form gehalten.
Auf der dem Auge zugewandten Seite befindet sich in einem Bindehautsack die
Nickhautdrüse. Sie produziert ca. 30% der Tränenflüssigkeit.


Die häufigsten Erkrankungen der Nickhaut sind:

Vorfall der Nickhautdrüse (Cherry Eye)

Nickhautumstülpung (Eversion)

 

Nickhautdrüsenvorfall (Cherry Eye)

Der Vorfall der Harderschen Drüse stellt eine Verlagerung der oberflächlichen Tränendrüse der Nickhaut dar.
Sie fällt dabei vor den Rand der Nickhaut und sieht wie eine kleine Kirsche aus.
Daher wird dies auch "Cherry Eye" genannt.

Sie kommt in der Regel bei bei Hunden vor, die meist jünger als ein Jahr sind.

Diese Tränendrüse produziert ungefähr 30% der Tränenflüssigkeit.
Wenn die Nickhautdrüse dauerhaft vorgefallen bleibt, kann die Tränensekretion nachlassen.

 

Therapie

Einen OP in Vollnarkose ist notwendig. Durch einen Einschnitt in die Nickhaut wird eine Tasche frei präpariert, in die die Tränendrüse zurückverlagert wird.

Eine Entfernung der kompletten vorgefallenen Nickhautdrüse oder gar der Nickhaut kann zu einem Mangel an Tränenflüssigkeit führen. Dieser Mangel ist für ein "trockenes Auge" (Keratokonjunktivitis sicca) verantwortlich.

 

Eversion (Nickhautumstülpung)

Im Wachstum kann der hyaline Knorpel, der fächerförmig dem 3. Augenlid Stabilität verleiht,
zu schnell wachsen und somit an seiner schmalsten Stelle nach vorne umklappen.

Aufgrund des umgeklappten Stückes kommt es nicht selten zum Blutstau, der eine Entzündung begünstigt.

 

Therapie

Eine OP in Vollnarkose ist notwendig. Operativ wird der Nickhautknorpel an der geknickten Stelle frei präpariert und entfernt.
Die Heilung ist in den meisten Fällen unproblematisch.